Learnings aus der Krise
Kundenbefragung: Learnings aus der Krise
Wenn man vor einem Jahr behauptet hätte, dass das Arbeiten aus dem Homeoffice eine anerkannte, ja sogar geschätzte Methode sein wird, hätte wohl so manche Führungskraft skeptisch die Stirn in Falten gezogen. Aber dann kam Corona und alles war anders. Uns hat interessiert, wie die Krise die Unternehmen getroffen hat und wie sie damit umgegangen sind. Gibt es schon Erkenntnisse, die zu Änderungen geführt haben? Fühlen sich die Unternehmen gut für die Zukunft vorbereitet? Der Fragebogen ist kurzgehalten und wird durch die Berater von CO Improve in Interviewform mit ihren Kunden durchgegangen. Hier ist für Sie ein kurzes Zwischenfazit, nachdem wir schon zahlreiche Antworten bekommen haben und sich bereits erste Trends abzeichnen. Wir möchten aber auch anmerken, dass bisher die Anzahl der Rückmeldungen noch zu gering ist, um wirklich fundierte signifikante Ergebnisse vorstellen zu können. Gerne möchten wir Sie auch dazu einladen an unserer anonymen Befragung teilzunehmen.
Insgesamt wurden die befragten Unternehmen eher moderat von der Krise im Hinblick auf Ergebnis und Umsatz getroffen. Der Durchschnitt auf einer 10er-Skala (1 = gar nicht bis 10 = sehr stark) lag bei 4,5. Dabei gab es allerdings eine große Streuung um den Mittelwert, denn wir fanden jede Art von Unternehmen. Also solche die sehr stark von der Krise getroffen wurden, wie auch welche, die aus der Pandemie regelrecht profitieren konnten.
Helfer in der Krise: Agiles Arbeiten, Fokussierung und Priorisierung
Auch auf die Frage, ob die F&E-Projekte seit Beginn der Krise weitgehend uneingeschränkt fortgesetzt werden konnten, gab es sehr unterschiedliche Antworten. Größere Einschränkungen erfuhren tendenziell eher Firmen, die gleichermaßen auch stärker im Hinblick auf Umsatz und Ergebnis betroffen waren. Ursache dafür waren die teilweise restriktiven Sparmaßnahmen wie beispielsweise Kurzarbeit oder das Aussetzen der Nutzung externer Ressourcen. Probleme bescherten den Unternehmen außerdem Pilotierungen bzw. Validierungen durchzuführen, da für diese Prozessschritte ein virtuelles Arbeiten nur bedingt möglich war. Bei den Antworten, was dazu beigetragen hat, dass Projekte trotz der Einschränkungen durch die Pandemie weitestgehend uneingeschränkt fortgesetzt werden konnten, wurden agiles Arbeiten, Fokussierung und Priorisierung wie auch Prozessdisziplin am häufigsten genannt. Und natürlich war eine gut funktionierende IT-Infrastruktur vor allem mit ausreichender Kommunikationsbandbreite nötig. Die meisten Firmen hatten diese Rahmenbedingung aber bereits vorgefunden oder waren in der Lage, sie in kurzer Zeit zu schaffen.
Dreiviertel der befragten Unternehmen hatten bereits Erfahrungen mit agilem Arbeiten bei der Entwicklung mechatronischer Produkte, also nicht nur bei der Entwicklung von Software. Diese Unternehmen waren sich auch weitgehend einig, dass agiles Arbeiten gegenüber den klassischen Methoden Vorteile in der Krise bewiesen hat, jedoch gab es auch hierbei recht große Unterschiede. Klar erkennbar ist allerdings, dass Unternehmen, die vor der Krise keine agilen Methoden eingesetzt hatten, stärker von den Auswirkungen getroffen wurden. Die Basis ist allerdings bisher noch zu gering, um eine Zufälligkeit in dieser Korrelation auszuschließen, aber andererseits ist zumindest der Verdacht möglich, dass Agilität ein wesentlicher Faktor einer resilienten Organisation ist.
Veränderungen bringen oftmals auch neue Märkte
Interessant war auch zu erfahren, dass die Krise bei rund einem Drittel der Unternehmen Veränderungen im Produkt-Portfolio bewirkt hat. Aus den Gesprächen war dabei für unsere Berater erkennbar, dass es im Wesentlichen um zusätzliche Chancen gegangen ist, da die durch die Krise verursachten Veränderungen bei den Kunden zu neuen Märkten geführt hat.
Dreiviertel der befragten Unternehmen gaben an, dass die Erfahrungen aus der Krise zu Änderungen in der Organisation und/oder den Prozessen führen wird. Zeitanteile im Home-Office werden durchgehend erhöht werden und einige Unternehmen vertrauen so stark darauf, dass dies nicht nur eine temporäre Erscheinung sein wird. Einige unserer befragten Unternehmen gaben an, dass sie bereits in diesem Jahr angemietete Büroflächen gekündigt haben. Auch die Kommunikation mit Kunden und Partnern wird sukzessive mehr virtuell erfolgen und zu deutlichen Änderungen in Vertriebs-, Marketing- und Service-Prozessen führen. Die Akzeptanz bei Kunden dafür, auf diesem „digitalen“ Weg angesprochen zu werden, war nie größer und diese Chance sollten alle Unternehmen nutzen, um ein vertrauenswürdiges Netzwerk virtuell aufzubauen, so der Tenor.
Der Mensch im Mittelpunkt
Insgesamt rutscht der Faktor Mensch durch Einschränkungen aus der Pandemie stärker in den Vordergrund. Viele Führungstechniken versagen beim virtuellen Arbeiten oder verlieren zumindest deutlich an Effizienz. Mitarbeiter müssen sich in ihren Teams selbst organisieren. Zudem müssen Führungskräfte lernen, dass ihre Mitarbeiter im Home-Office durchaus intensiv und engagiert arbeiten.
Wohl dem, der rechtzeitig in eine Vertrauenskultur investiert hat. Und auch wohl dem Management, das vor der Krise seine Hausaufgaben gemacht hat, in dem die Unternehmensstrategie sauber festgelegt und die erforderlichen Kompetenzen und Kapazitäten geplant bzw. beschafft wurden. Denn auch dieser Faktor scheint ein Treiber des Erfolgs in der Krise zu sein. Objektiv betrachtet ergibt das ein stimmiges Bild: Unternehmen bei denen die Mitarbeiter gewohnt sind in einem Vertrauensverhältnis selbstorganisiert zu arbeiten – idealer- aber nicht notwendigerweise agil – sind im Vorteil. Und am besten gelingt es den Mitarbeitern selbstorganisiert gute Ergebnisse zu generieren, wenn das Umfeld sauber vorbereitet ist. D.h. die Unternehmensstrategie ist klar und alle haben sie verstanden. Die Teams sind adäquat besetzt – alle erforderlichen Kompetenzen sind in ausreichendem Maße vorhanden.
Erst die Krise zeigt die Schwachstellen
Es ist zwar nicht überraschend, dass sich dieses Ergebnis herauskristallisiert hat, aber es ist spannend zu sehen, wie es den einen Unternehmen besser gelingt, diese Faktoren umzusetzen, während andere Herausforderungen damit haben. Der Stress durch die Krise deckt alle Schwächen unbarmherzig auf. Aber es gibt auch Chancen aus der Krise. Das haben die Antworten auf die Frage nach der Portfolioänderung deutlich aufgezeigt.
Insgesamt fühlt sich zwar der größte Teil der befragten Unternehmen gut für die Zukunft aufgestellt. Aber auch hier zeigt sich eine enorm hohe Bandbreite: Während sich 40 Prozent mit der besten Bewertung (10) einschätzen, verteilen sich die Einschätzung der anderen 60 Prozent bis zum schlechtesten Wert (1).
Es ist wohl auch spätestens jetzt Zeit für eine kritische Selbsteinschätzung. Denn nur daraus können die Lehren für zukünftige Krisen gezogen werden. Die Corona-Pandemie ist nach den Einschätzungen der Experten nicht die letzte Krise dieses Ausmaßes. Daher ist eine Investition in die Zukunft sicherlich überaus hilfreich.
Mitmachen und exklusive Details erfahren
Wenn Sie Interesse daran haben, bei dieser Umfrage mitzumachen, lassen Sie uns das gerne wissen.
Die Ergebnisse bleiben anonym, sie bekommen aber eine spezielle Auswertung, die Ihnen zeigt, wo Sie im Vergleich zu anderen Unternehmen stehen. Wir vereinbaren ganz entspannt einen Interviewtermin und in 30 Minuten gehen wir die Fragen gemeinsam durch. Sie gehören dann zu den Ersten, die alle Ergebnisse und exklusiven Details erfahren. Unser Berater Herbert Schönebeck freut sich auf Ihre Rückmeldung.
Kontaktaufnahme:
Email an Herbert Schönebeck
oder telefonisch: 06196 / 96754-0